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Hilfe nach einem se­xuellen Übergriff

Was ist ein sexueller Übergriff?

Ein sexueller Übergriff sind sexualisierte Hand­lungen gegen den erkenn­baren Willen einer an­deren Person. Dazu ge­hören eben­so sexuali­sierte Hand­lungen, die eine Per­son an sich selbst oder an An­deren aus­üben muss, eben­falls gegen ihren erkenn­baren Willen.

Erkennbarer Willen bedeutet, dass das Gegen­über sehen kann, dass ich etwas nicht will. Das kann sein weil ich das sage oder zeige, weil ich weine, weil ich ver­suche zu fliehen, mich weg­drehe etc. Dazu gehört auch, dass die andere Per­son mich sehen kann, sprich dass es hell ist.

Wir verwenden den Begriff „sexualisiert“ und nicht sexuell, weil bei diesen Hand­lungen oft nicht der „sexuelle Über­griff“ im Vorder­grund steht sondern Macht- und Kontroll-Phan­tasien des Täters*/ der Täterin*. Sexuelle Über­griffe sind Ge­walt, nicht eine „härtere“ Art von Sexualität.

Das können Sie tun

  • Holen Sie sich, wenn möglich, Hilfe. Blei­ben Sie nicht alleine mit dem Erlebten!
  • Melden Sie sich bei unserer lain | Online-Beratung an. Die Be­ratung ist kosten­frei, anonym und vertraulich.
  • Melden Sie sich bei unserer Anlaufstelle Sexualisierte Gewalt für einen tele­fonischen oder persön­lichen Beratungstermin.
  • Wir können Sie hinsichtlich möglicher Anzeigen be­raten wie über § 177 StGB Sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung.
  • Wir beraten Sie zu längerfristigen Schutz­maßnahmen, z.b. über das Gewalt­schutz­gesetz Gesetz zum zivilrechtlichen Schutz vor Gewalttaten und Nachstellungen - GewSchG) oder § 238 StGB Nachstellung
  • Verfahrensunabhängige Spurensicherung: Nach einer se­xuellen Nöti­gung oder Ver­gewalti­gung kannst Du jeder­zeit in der Notfall­ambulanz der Universitäts-Frauen­klinik Tübingen akut medizi­nisch ver­sorgt werden. D.h. es besteht die Möglich­keit, Be­funde/ Spu­ren sichern zu lassen ohne sofort die Kripo hinzu­zu­ziehen, also ohne An­zeige als „Verfahrens­unab­hängige Spuren­sicherung“, diese ist kosten­los. Hier be­kommen Sie bei Be­darf auch „Die Pille danach“.

Stalking: Stalking ist Psychoterror mit trauma­tischen Folgen! Blei­ben Sie nicht alleine damit. Das Ge­setz zur Ver­folgung von Nach­stellung wurde im September 2021 zur effek­tiveren Be­kämpfung auch von digi­taler Gewalt – Cyber­stalking, nach­gebessert. Wenn Sie wieder­holt ver­folgt, be­droht, be­lästigt werden oder über Stal­king-Apps aus­gespäht wurden, haben Sie die Möglich­keit, dies an­zu­zeigen. Wir können Sie dazu beraten.

Wir helfen Ihnen dabei, mögliche Maß­nahmen abzu­wägen und Maß­nahmen für Ihre Sicher­heit auf den Weg zu bringen.